Unser Clubabend am Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch stand ganz im Zeichen des Themas Cyber-Mobbing. Gemeinsam mit dem SI Club Ludwigshafen begrüßten wir unsere Referentin und Clubschwester vom SI Club Potsdam Rechtsanwältin Gesa von Schwerin. Seit 2007 befasst sie sich mit dem Thema Digitale Gewalt und bietet auf der Plattform Law4School Aufklärungs- und Präventionsprogramme für Schulen an.
„Wir machen Kinder und Jugendliche stark gegen digitale Gewalt“ ist ihre Mission. Denn Medien sind aus dem Leben von Kindern und Jugendlichen nicht mehr weg zu denken. Und damit wachsen auch die Gefahren für die Heranwachsenden, Opfer von Gewalt jedweder Art in den sozialen Medien zu sein oder zu werden. Dabei ist die Bandbreite digitaler Gewalt auch in diesem Bereich erschreckend groß: von schlichten Beleidigungen über Cyberstalking, Hatespeech, sexuelle Belästigung, Sextortion bis hin zu Gewaltdarstellungen und Pornographie. Darüber in Schulen aufzuklären und Hilfestellung anzubieten ist der Themenbereich der Programme, die Gesa von Schwerin entwickelt hat. Wie notwendig das ist, machte Karin Prien, Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend in ihrem Bericht zum Thema deutlich. Sie wies darauf hin, dass die meisten Erwachsenen gar nicht wissen, was im Netz passiert und das Netz so ein Raum ohne soziale Kontrolle ist.
Mit Live-Webinaren unterstützt Gesa von Schwerin Schulen dabei, Eltern, Kinder, Jugendliche und Lehrer für das Thema zu sensibilisieren, über die Gefahren aufzuklären und Präventionsangebote anzubieten. Diese Programme dienen nicht nur der Vermeidung solcher Übergriffe und dem Schutz der Opfer, sondern können auch potentielle Täter abschrecken. Weil den Kindern und Jugendlichen eben auch klar wird, das mancher „Scherz“ tatsächlich eine Straftat ist und das Zivilrecht außerhalb des Strafrechts wirksame Möglichkeiten der Abwehr bietet. Die Programme werden ständig weiter entwickelt und aktualisiert. Mittlerweile wird auch eine Helpline für Opfer angeboten, die anonym und vertraulich berät. Mit Schulpatenschaften kann man außerdem Schulen dabei unterstützen, diese Angebote zu nutzen. Ein informativer Abend, der sicherlich zu mancher Erkenntnis verhalf und zum Nachdenken anregte.
